Donnerstag, 30. Oktober 2008

Studieren/einkaufen/rasieren

Es war in letzter Zeit etwas still hier. Das liegt dadran das ich zur Zeit einfach nichts besonderes mache. Morgens aufstehen, frühstücken, duschen lernen, Video gucken, ins Bett gehen. Klingt eintönig und das ist es auch. Schlägt auch ein bischen aufs Gemüt, aber vielleicht gehe ich Sonntag nen bischen wandern, kommt drauf an ob ich das organisieren kann.

Die ersten Noten trudeln bei mir ein. Und es ist alles dabei von A+ bis C+. Jetzt muss ich nur noch die Klausuren bestehen, wobei hier "vier gewinnt" durchaus gilt, da die Noten die ich hier ernte nicht in mein Endzeugnis, welches ich 2010 in Bremen bekomm eingehen. Aber ich möchte trotzdem zumindest einigermaßen abschneiden. Was in Zellbio auch nicht so das Problem sein sollte. Dort habe ich nen klar definiertes Gebiet aus dem die Fragen kommen könnten. Das Gebiet ist zwar nicht umbedingt klein, aber wenigstens gut abgesteckt. In Microbiology hingegen gibt es nichtmal gute Lehrbücher zu einigen der Themen und bei anderen weiß ich nicht wie tiefgehend ich das lernen sollte. Alles sehr frustrierend. Falls jemand da draußen ne gute Onlinequelle zu grundlegenden Sachen der "Forensic Soil Microbiology" hat, immer her damit.

Ich war heute Einkaufen. Da ich einige ausgefallene Sachen brauchte bin ich in die größere Mal gefahren und habe mich dort ausgiebig umgesehen. Das ich dabei die fünf Politiker, drei Kameras und dutzende von Sicherheitsbeamten umkreist habe, mehrfach, fiel mir erst auf als mich einer der Sicherheitsbeamten mal dezent zur Seite genommen hat. Die Polizisten hier sind übrigens alles andere als freundlich. Zumindest wenn sie mit einem unrasierten Ausländer sprechen.

Da ich in meinem Urlaub trampen muss/möchte habe ich mit ein Telefon und einen Rasierer zugelegt. Das erstere weil die Polizei hier einen Service anbietet, wo man per SMS seine Position angeben kann. Und wenn man dann vermisst wird, wissen die wenigstens wo sie anfangen müssen zu suchen. Und den Rasierer, weil... naja frisch rasiert steigt die Chance mitgenommen zu werden halt deutlich.

Oh, hier meine Mobile number:
0064 27 238 3803

Ich teste das im Laufe des Abends mal ob das so funktioniert....

Sonntag, 12. Oktober 2008

Vorlesungen und Sonnenschein

Die Vorlesungen neigen sich langsam dem Ende zu. Nächste Woche noch und dann noch drei Wochen lernen, lernen, lernen um die Examen zu bestehen. In der Zwischenzeit ist es hier richtig Frühling geworden. Das bedeutet Sonnenschein und etwas Wind, also eigentlich ganz angenehm, nur sollte man auf keinen Fall den Sonnenschutz vergessen, sonst sieht man bald rot... aus.
Dafür blüht alles, man verlässt das Haus und es duftet nach Blumen, und das überall. Eine unvorstellbare Menge an Schmetterlingen bevölkert den nächsten Park und ich werde mir nächstes WE wohl mal den botanischen Garten in seiner Blühte ansehen. Außerdem überlege ich, ob ich mir ein Bestimmungsbuch für die Flora und Fauna hier besorge, damit ich während meines Urlaubs rausfinde was hier so wächst. Wobei ich mir da zum Teil schon ziemlich sicher bin. Wer denkt das man einfach mal 18000 Kilometer fliegen kann und dann in einem Ökosystem landet, welches völlig andere Pflanzen hat, der hat nicht mit dem Hang der ersten Einsiedler gerechnet sich das eigene Umfeld nach dem Bild der Heimat zu gestalten. Also liebe Gras- und Birkenallergiker: die gibt es hier auch. Wobei ich das einschränken muss. Diese Pflanzen gibt es in der kultivierten Parklandschaft rund um die Uni auch. Wie das in freier Wildbahn ausschaut werde ich dann mal in Ruhe gucken. Jetzt mache ich mich daran einen Laborbericht zu schreiben. Wer jetzt denkt das dies auch die Schlussworte meines letzten Eintrags waren, der hat damit durchaus recht. Es handelt sich dabei auch um den gleichen Laborbericht. Was nicht bedeutet das ich in der Zwischenzeit faul war, aber manche Dinge brauchen halt ihre Zeit. Vor allem wenn man nen anständigen 25 Seiten Laborbericht schreiben will in einer fremden Sprache. Also Cherio, ich lass wieder von mir hören...

Dienstag, 7. Oktober 2008

Springtime

Heute bin ich um Punkt 9 aufgewacht. Also zeitgleich mit dem Beginn meiner Vorlesung. Gott sei dank lebe ich nur 5 Minuten von der Uni entfernt, so das ich unwesentlich zu spät und mit einer unheimlichen Frisur angekommen bin. Die nächste Vorlesung fiel dann aus, "because Ashley is stuck in Wellington" wie uns die Notiz an der Tür verriet. Also bin ich fix ins Labor, nach den Pflanzen gucken, welche ich mit meinem Pilz attackiert habe. Aber mein Pilz ist da eher ne kleine Memme, also nix mit kranken Pflanzen, egal ob ich sie vorher angeschlitzt habe oder nicht.

Das heutige Wetter hat dazu geführt, dass die Flughafeneinflugschneise des heutigen Tages über meinem Wohnheim liegt. Bei dem kleinen Flughafen bedeutet das drei Flugzeuge in der Stunde, hält sich also noch im Rahmen. Was meiner Meinung nach völlig aus dem Rahmen fällt sind die neuen Verhaltensmassnahmen, die ab heute für dieses "Hall of Residence" gelten. Die Neuseeländer sind scheinbar der Meinung das sie ihre jungen Studenten vor sich selbst schützen müssen, weshalb es den Wohnheimen erlaubt ist in den letzten Wochen des Semesters auch krassere Massnahmen zu ergreifen. So gilt nun ab 9 Uhr abends ziemlich alles als Ruhestörung, der Genuss und die Lagerung von Alkohol auf dem Gelände ist verboten und Raumdurchsuchungen werden ab Freitag durchgeführt. Ich hingegen überlege ob ich nicht den Griff meiner Zahnbürste anschärfen sollte, nur für den Fall das hier auf einmal Gitter und Wärter auftauchen. Und ich bin mir noch nicht sicher wie ich das ganze dreckige Geschirr wieder in die Dinning Hall bringen soll, aber da fällt mir schon was ein.

Wenn ich an die Party letzten Samstag denke, dann kann ich durchaus nachvollziehen warum die Regeln verschärft werden. Es war ne Hausparty, mit freiem Alkohol und ner Band, welche auf dem Dach gespielt hat. Das Ende vom Lied war, dass die Möbel im Vorgarten brannten, 300 völlig betrunkene Wesen die Zäune rund um das Haus als Feuerholz nach vorne schafften und 30 Polizisten mit Schäferhunden auftauchten. Und die wirklich eckligen Details lasse ich mal weg.

So, ich mache mich jetzt daran ein Labreport zu schreiben...

Freitag, 3. Oktober 2008

reunionday

Ahhh... der dritte Oktober... daheim ein Tag des Ausschlafens und des Faulenzens...
Hier der Tag des Ensoc BBQ No. 4. Beer, Sausages, Wet-T-Shirt-Contest... von 2-4 am Nachmittag.

Ich werde zu diesem Zeitpunkt schön im Labor stehen und Interpretieren was von den Gestern gefärbten Sachen nun eine A-Zelle oder B-Zelle ist und einen kleinen Fragebogen darüber ausfüllen. Und danach eine kurze Präsentation halten. Bisher dachte der ganze Kurs das die Präsentation 5% der Jahresendnote ausmacht. Aber das ist falsch.

Der Fragebogen macht 5% aus und die Präsentation wird nur dann für die Bewertung herangezogen, wenn der Fragebogen total schlecht ist. Natürlich wurde uns das, aus motivationstechnischen Gründen, erst gestern mitgeteilt. Also habe ich zwei Tage damit verbracht diese Präsi zu machen. Und meine Partnerin hat zwei Stunden damit verbracht diese Präsi zu machen. Gestern nachmittag, nachdem die Motivation irgendwie weg war. Und jetzt habe ich gerade eine Stunde damit verbracht ihren Teil zu überarbeiten.

Als ich im Krankenhaus gearbeitet habe, hatte ich es oft mit "Ja-Schwestern" zu tun. Das sind Krankenschwestern die immer ja sagen, egal was man so am Telefon zu ihnen sagt. Was auch dazu führt, dass man denkt das sie einen verstanden haben, was aber nicht der Fall ist. Sehr frustrierend wenn man einen Patienten abholen will und denkt die Schwester hätte ihn soweit vorbereitet, schließlich hat sie mehrfach ja gesagt, dieser aber nicht bereit ist. Wenn man sie am Telefon bittet, dass was man gerade zu ihnen gesagt hat, zu wiederholen, dann fühlen sie sich angegriffen. Und alles weil sie einen nicht verstehen und dies nicht zugeben wollen.

Als ich vorhin im Underground-cafe sass hörte ich von meiner Partnerin auch immer nur "ja, Ja..Ja..".
Ich hoffe sie hat mich verstanden.

Das wird nachher bestimmt lustig.