Samstag, 13. September 2008

Labore und andere erfreuliche Dinge

Die Labore haben endlich begonnen. Ich konnte endlich mal wieder in einem weißen Kittel am Bunsenbrenner schwitzen.

Dabei sind die Labore in meinen beiden Veranstaltungen völlig unterschiedlich.
In Mikrobiologie kann ich tun und lassen was ich möchte. Dabei habe ich erstmal ein simples Wachstumsexperiment angefangen und den Pilz bei verschiedenen Temperaturen inkubiert und auch ein paar Platten eingefroren um sie dann in regelmäßigen Abständen aufzutauen und dann zu schauen ob der Pilz das überlebt hat. Dann hab ich noch ein paar pH-angepasste Platten gegossen und werde sie Montag mit Celluphan belegen und dann den Pilz drauf siedeln lassen. Gleichzeitig werde ich das gleiche Medium in flüssiger Form mit dem Pilz versetzen. Ich möchte wissen ob es einen Unterschied in der Morphologie und dem Wachstum gibt, wenn man diesen Bodenpilz in flüssigem oder festem Medium wachsen lässt. Darüber hinaus hab ich noch ein paar Ideen was ich nächste Woche so machen werde. Verschiedene Kohlenstoffquellen ausprobieren, gucken ob der Pilz Stoffwechselprodukte in das Medium abgibt, welche andere Organismen inhibieren (eher unwahrscheinlich) usw. usf.. Die Ausstattung im Mikrobiologielabor ist in gutem Zustand, etwas alt zwar, aber nicht schlecht. Und die Leute die Aufsicht führen sind zwei Masterstudenten und ein Techniker, der wirklich Ahnung hat von dem was er macht, leicht für eigene Ideen zu begeistern ist, sehr nett ist und einen schrägen sinn für Humor hat. Als Abschluss des Labors muss ich irgendwann im Oktober einen Bericht abgeben.

Im Zellbiologielabor hingegen ist alles anders. Die Ausstattung ist auch gut (wobei ich sagen muss das die Ausstattungen beider Labore nicht an Bremen rankommen). Die Aufsichtspersonen sind die Professorin (welche auch in der Forschung noch viel im Labor steht und ziemlich genau weiß was sie da macht) und zwei Masterstudenten (die das mit dem sterilen Arbeiten gut erklären können, aber selbst noch nicht so machen). Die Versuche selbst sind bis ins kleinste Detail im Skript abzulesen. Dabei ist das Skript sehr gut geschrieben, lässt also keinen Raum für Fehlinterpretation. Die letzten zwei Tage habe ich hauptsächlich damit verbracht Zellen zu waschen, zu waschen und zu waschen, dann in Nährmedium zu geben, über Nacht zu lagern, zu waschen, zu waschen und dann mit einem Vasopressin zu versetzen, zu warten, den Überstand abnehmen und einzufrieren. Nächste Woche gucken wir dann wieviel ACTH in dem Überstand ist. Die von uns bearbeiteten Zellen kommen aus der Hyphphyse eines Schafes, wobei der lustige Teil der Isolierung der Hypophyse und das Zerkleinern derselben für uns vorbereitet wurde. Ansonsten hätten wir Donnerstag nicht 4,5 Stunden sondern 8 Stunden im Labor gestanden. Die Studienleistungen in diesem Modul sind ein vollständiger Bericht über die 5 Labortage zur ACTH-Ausschüttung, ein kleiner Bericht über zwei Labortage zum Cytoskelett und ein kurzes Referat zu einem Paper, welches irgendwas mit "immunocytochemical methods" zu tun hat. Also muss ich mich langsam mal dazu motivieren deutlich mehr zu tun. Mal gucken wie das klappt.

Ansonsten ist in der letzten Woche hier nicht so viel passiert. Eigentlich nichts besonderes.
In der Donnerstagnacht war ich kurz mit in der Studentenbar um die Ecke und habe ein neues Trinkspiel kennen gelernt. In der gleichen Nacht muss hier irgendwas heftiges passiert sein. Auf alle Fälle hängen jetzt in jedem Flur ein offener Brief des Managers, in der er schreibt das: "der Alkoholmissbrauch, Vandalismus und Ruhestörungen deutlich zugenommen haben und ab sofort härter verfolgt werden. Ein Bewohner am Donnerstag permanent rausgeworfen wurde, zwei kurzfristig suspendiert und zwei weitere nur wieder kommen dürfen, wenn sie zusagen keinen Alkohol mehr zu trinken". Ich frage mich ja schon was da passiert ist...

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