Montag, 29. September 2008

Sonnenuntergänge

Die Sonnenuntergänge vom Freitag und Sonntag, fotografiert aus meinem Zimmer heraus




Samstag, 27. September 2008

Deadlines

Einer meiner Profs hier hat mich letztens schmerzlich daran erinnert das sich das Semester hier dem Ende nähert. Montag in sechs Wochen werde ich meine letzte Klausur geschrieben haben und diesen Ort hinter mir lassen. Die ganzen Deadlines rücken näher und das bedeutet deutlich erhöhten Druck.
Super, unter Druck arbeite ich deutlich besser.

Am Donnerstag habe ich ein Bild von meinem Fungi mittels SEM gemacht. Oder besser machen lassen. Das ist total spannend. Man kann total tolle Bilder mit diesem Gerät machen. Wenn ich es schaffe, werde ich versuchen ein gutes Bild von einer heilen Pflanzenzelle und einer von Fungi befallenen Pflanzenzelle zu machen. Dazu muss ich nur erstmal meinen Pilz dazu bringen eine Pflanze zu befallen. Aber ich hab Freitag schonmal Pflanzen zur Keimung vorbereitet.



Freitag Abend war ich sehr vergnügt unterwegs in der Bar um die Ecke. Es war total lustig 5 Kiwis, ich und 2 Engländer. die Engländer sind total arm dran. Die Noten welche sie hier schreiben machen ein Drittel ihrer Endnote aus (hat was damit zu tun das die Noten, welche sie im dritten Jahr schreiben zwei Drittel ihrer Endnote ausmachen). Auf alle Fälle sind die ziemlich am buckeln.

Ich habe heute auch einen angenehmen Tag vor meinem Rechner verbracht und einen Labreport geschrieben. Draußen regnet es wie aus Eimern (das erstemal seit Wochen) und ich schreibe über...
Naja, guckt euch das Bild an und ratet.


Das habe ich mit Wordle gemacht. Wordle ist ein tool mit dem man die signifikanten Wörter eines Textes herausstellt. Man kann es nutzen um Texte zu analysieren, oder einfach um kunstvolle Bilder zu erschaffen. Ich frage mich ob man, wenn man die Reden von Politikern mit Wordle bearbeitet signifikante Unterschiede erkennen kann.

Montag, 22. September 2008

Down under nix neues

Das Wetter ist die letzten Tage wunderschön und sonnig und die Bäume fangen an zu blühen.



Ansonsten ist hier nichts neues passiert. Die Arbeit im Labor schreitet voran und nach und nach fange ich an Laborberichte zu schreiben. In meiner Freizeit gehe ich mit meinen Mitbewohnern Pool spielen. Alles irgendwie nicht so besonders aufregend. Aber naja, das ändert sich auch wieder.

Samstag, 13. September 2008

Labore und andere erfreuliche Dinge

Die Labore haben endlich begonnen. Ich konnte endlich mal wieder in einem weißen Kittel am Bunsenbrenner schwitzen.

Dabei sind die Labore in meinen beiden Veranstaltungen völlig unterschiedlich.
In Mikrobiologie kann ich tun und lassen was ich möchte. Dabei habe ich erstmal ein simples Wachstumsexperiment angefangen und den Pilz bei verschiedenen Temperaturen inkubiert und auch ein paar Platten eingefroren um sie dann in regelmäßigen Abständen aufzutauen und dann zu schauen ob der Pilz das überlebt hat. Dann hab ich noch ein paar pH-angepasste Platten gegossen und werde sie Montag mit Celluphan belegen und dann den Pilz drauf siedeln lassen. Gleichzeitig werde ich das gleiche Medium in flüssiger Form mit dem Pilz versetzen. Ich möchte wissen ob es einen Unterschied in der Morphologie und dem Wachstum gibt, wenn man diesen Bodenpilz in flüssigem oder festem Medium wachsen lässt. Darüber hinaus hab ich noch ein paar Ideen was ich nächste Woche so machen werde. Verschiedene Kohlenstoffquellen ausprobieren, gucken ob der Pilz Stoffwechselprodukte in das Medium abgibt, welche andere Organismen inhibieren (eher unwahrscheinlich) usw. usf.. Die Ausstattung im Mikrobiologielabor ist in gutem Zustand, etwas alt zwar, aber nicht schlecht. Und die Leute die Aufsicht führen sind zwei Masterstudenten und ein Techniker, der wirklich Ahnung hat von dem was er macht, leicht für eigene Ideen zu begeistern ist, sehr nett ist und einen schrägen sinn für Humor hat. Als Abschluss des Labors muss ich irgendwann im Oktober einen Bericht abgeben.

Im Zellbiologielabor hingegen ist alles anders. Die Ausstattung ist auch gut (wobei ich sagen muss das die Ausstattungen beider Labore nicht an Bremen rankommen). Die Aufsichtspersonen sind die Professorin (welche auch in der Forschung noch viel im Labor steht und ziemlich genau weiß was sie da macht) und zwei Masterstudenten (die das mit dem sterilen Arbeiten gut erklären können, aber selbst noch nicht so machen). Die Versuche selbst sind bis ins kleinste Detail im Skript abzulesen. Dabei ist das Skript sehr gut geschrieben, lässt also keinen Raum für Fehlinterpretation. Die letzten zwei Tage habe ich hauptsächlich damit verbracht Zellen zu waschen, zu waschen und zu waschen, dann in Nährmedium zu geben, über Nacht zu lagern, zu waschen, zu waschen und dann mit einem Vasopressin zu versetzen, zu warten, den Überstand abnehmen und einzufrieren. Nächste Woche gucken wir dann wieviel ACTH in dem Überstand ist. Die von uns bearbeiteten Zellen kommen aus der Hyphphyse eines Schafes, wobei der lustige Teil der Isolierung der Hypophyse und das Zerkleinern derselben für uns vorbereitet wurde. Ansonsten hätten wir Donnerstag nicht 4,5 Stunden sondern 8 Stunden im Labor gestanden. Die Studienleistungen in diesem Modul sind ein vollständiger Bericht über die 5 Labortage zur ACTH-Ausschüttung, ein kleiner Bericht über zwei Labortage zum Cytoskelett und ein kurzes Referat zu einem Paper, welches irgendwas mit "immunocytochemical methods" zu tun hat. Also muss ich mich langsam mal dazu motivieren deutlich mehr zu tun. Mal gucken wie das klappt.

Ansonsten ist in der letzten Woche hier nicht so viel passiert. Eigentlich nichts besonderes.
In der Donnerstagnacht war ich kurz mit in der Studentenbar um die Ecke und habe ein neues Trinkspiel kennen gelernt. In der gleichen Nacht muss hier irgendwas heftiges passiert sein. Auf alle Fälle hängen jetzt in jedem Flur ein offener Brief des Managers, in der er schreibt das: "der Alkoholmissbrauch, Vandalismus und Ruhestörungen deutlich zugenommen haben und ab sofort härter verfolgt werden. Ein Bewohner am Donnerstag permanent rausgeworfen wurde, zwei kurzfristig suspendiert und zwei weitere nur wieder kommen dürfen, wenn sie zusagen keinen Alkohol mehr zu trinken". Ich frage mich ja schon was da passiert ist...

Sonntag, 7. September 2008

Ausflug nach Dunedin und zu den Pinguinen

Gestern bin ich wieder in Christchurch angekommen. Und ich musste mal wieder feststellen, dass das Leben im Wohnheim doch irgendwie anders ist. Spät abends hörte ich draußen auf dem Flur ein regelmäßiges, dumpfes Pochen gefolgt von Gejohle. Es hat sich dann herausgestellt das die gelangweilten Mitbewohner eine Art Zwille gebaut hatten und damit alles mögliche durch den Flur katapultiert haben. Danny's Tür hat jetzt einige Löcher mehr.

Und heute habe ich dann alles aufgeräumt, den Inhalt meiner Tasche in die Schränke geräumt und meine Sachen gewaschen. Dummerweise habe ich mein Waschpulver in der "Waschküche" gelassen. Hätte jetzt jemand einfach mein Waschmittel benutzt, hätte ich das ja noch verstanden, aber als ich meine Wäsche aus dem Trockner geholt habe, da war eine etwa 5 Meter lange Linie Waschpulver auf dem Tisch in der Mitte des Raums. Fein säuberlich und gerade.

Aber bevor ich an dem geistigen Vermögen der Menschen hier zweifle, erzähle ich dann doch lieber ein wenig davon was ich in den letzten vier Tagen so gemacht habe. ich war so frei die einzelnen Dinge die ich und Barbara besucht haben auf dieser Karte zu markieren.

Fotos habe ich hier abgelegt.

Wir sind am Mittwoch mit einem gemietetem Suzuki Swift in Richtung Dunedin aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin musste ich feststellen das Canterbury wirklich eine riesige Fläche ist, mit wirklich vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Überall sind landwirtschaftliche Maschinen, Saatbetriebe und Viehherden (Schafe, Rinder, Rehe, Elche, Alpaka). Also quasi wie daheim, nur weniger Bäume und mehr Alpaka. Und hier sind zwischen den einzelnen Weiden Hecken. Vier Meter hohe, akkurat viereckig geschnittene Hecken. ich muss davon noch ein Foto machen.
Kurz hinter Omaru fing es dann an zu regnen. Und das hörte auch nicht wieder auf.
So mussten wir dann den ersten Halt bei den Moeraki Bouldern im Regen absolvieren. Aber der Stop lag direkt an der Strasse und so hatten wir die Gelegenheit was warmes zu trinken.



In Dunedin angekommen haben wir ne halbe Stunde damit verbracht einen Parkplatz zu suchen, um dann entnervt in ein Parkhaus zu fahren. Was auch ewig gedauert hat, da wir verschiedene Einbahnstrassen nehmen mussten bis wir endlich aus der richtigen Richtung auf das Parkhaus zugefahren sind und auch reinfahren durften. Dafür konnte ich in dem Backpacker dann endlich mal wieder ne simple einfache Mahlzeit zu mir nehmen, welche quasi selbstgekocht war. Ich sage "quasi", weil Nudeln mit Schinken und Käse zubereiten nicht wirklich kochen ist.

Der nächste Tag führte uns vormittags zu verschiedenen alten Gebäuden, Rathaus, Kirche, noch eine Kirche, Bahnhof, Museum... Hier scheint das Konzept von Stadtplanung noch nicht so wirklich angekommen zu sein. Es gibt hier die wirklich schönen alten Gebäude aus dem 19ten Jahrhundert, also dem Zeitraum als die Städte groß wurden, und direkt daneben billige neue Gebäude mit Geschäften. Also wirklich stumpf hingesetzte Betonklötze ohne architektonische Finesse oder so, einfach hässliche Dinger. Das zerstört irgendwie den schönen Charakter der alten Häuser.


(First church of Otago)

Aber wir sind ja nicht wegen den hübschen Altstädten losgefahren, sondern um mal raus zu kommen. Deshalb sind wir nachmittags auf die Otago Peninsula gefahren, zu einem "Conservation Reservat" für den "Yellow-eyed Penguin". Das privat geführte Naturschutzgebiert finanziert sich komplett über die mit Touristen durchgeführten Touren. Das Reservat selbst ist nur wenige Hektar groß und durchzogen mit überdachten Gräben, durch die die Touristen möglichst nah an die Tiere ran kommen, ohne sie zu stören. Das Ziel des Reservats ist es das natürliche Habitat des Pinguins möglichst wieder herzustellen und die Tiere, welche in ihrem Leben immer am gleichen Platz nisten, zu beobachten und zu gucken wer mit wem nistet etc.. Und natürlich die Jagd auf Kaninchen, Frettchen, wilde Katzen und alle anderen eingeschleppten Tiere, welche das Habitat oder die Tiere selbst bedrohen. Das ganze wird durch eine Farmersfamilie gemacht, welche einige Angestellte hat (darunter auch eine Biologin, welche den wissenschaftlichen und tiermedizinischen Teil übernimmt).



An das Reservat angeschlossen war auch eine Lodge, welche wir ganz für uns alleine hatten. Und hier konnte ich dann auch in Ruhe mal richtig kochen. Nudeln mit Pfeffer-Paprika-Hühnergeschnetzeltes. Lecker.

Am Freitag sind wir dann Wandern gegangen. Netterweise hat es auch aufgehört zu Regnen und der Himmel klarte auf, so das die nächsten zwei Tage sonnig blieben. Auf der Halbinsel gibt es verschiedene kleine Naturschutzgebiete, in denen immer so 1-4 verschiedene Pfade ausgewiesen sind, die man ganz gut schaffen kann. Wir haben zwei verschiedene gemacht, welche insgesamt vier Stunden gedauert haben. Dabei führte uns der Weg durch Salzmarschen, hüfthohe Farne, an den Strand und auf einen erloschenen Vulkan "the little pyramid". Auch in diesem Gebiet konnte man wieder die verschiedenen Bemühungen die Natur zurück zu ihrem Ursprung zu führen sehen. Das ehemalige Weidegebiet wurde von den Zäunen befreit und mit den Samen von Pionierpflanzen beimpft. Diese Pionierpflanzen haben dann zu dem hüfthohen Farnbewuchs geführt. An dem Freitag waren auch ein paar Freiwillige damit beschäftigt Bäume zu pflanzen. Also quasi den nächsten Schritt einzuleiten um wieder einen Küstenwald zu erschaffen. Das Ziel ist es bis 2025 einen sehr lichten Wald zu haben.


(der linke Hügel ist die kleine Pyramide)

Danach hatten wir dann genug vom Laufen und wollten schön im Larnach Castle nen Kaffee trinken. Das hat auch soweit ganz gut funktioniert, nur das wir die angeschlossenen Parkanlagen natürlich doch erkunden mussten. Larnach Castle ist eine größere Villa und ein Besuch der Parkanlagen lohnt sich auf alle Fälle. Wie es im Inneren des Schlosses ausschaut kann ich nicht sagen, dafür war ich dann doch zu geizig.



Wir haben uns dann noch die University of Otago angeschaut, bevor wir dann nach Omaru weiter gefahren sind, wo wir dann auch geschlafen haben. Wir sind da hin um a) uns die historische Altstadt anzugucken und b) in den Penguin Club zu gehen. a) war sehr hübsch. Alte "Lime-stone"-Gebäude, welche errichtet wurden als die Stadt noch ganz groß im Fleischexport tätig war. Nur leider waren die meisten Gebäude irgendwie verlassen. Das gesellschaftliche Leben ist weitergezogen in eine andere Gegend der Stadt. und b) war geschlossen als wir dort ankamen. Ich schätze wir waren einfach zu früh.

Auf der Heimfahrt am Samstag dann sind wir über das "Waitaki River Valley" gefahren. Ein unheimlich breites Tal, welches völlig durch den Fluss bestimmt wird. Wir sind auf dem Weg von Christchurch nach Dunein über einige solcher Täler gefahren. Wobei Tal das falsche Wort ist. Es sind eher drei-vier Meter tiefe Mulden. Die Neuseeländer haben einfach die alten Flussläufe so gelassen wie sie waren, links und rechts daneben kleine Deiche gebaut und große Brücken obendrüber. Dadurch kann man wunderschöne Strukturen sehen. Kiesbetten, Altarme, Pionierpflanzen. sehr hübsch.





Und zum Schluss versuche ich hier noch ein Video anzuhängen. Es ist die Aussicht von der kleinen Pyramide. Ich würde allerdings den Ton ausmachen, der Wind hat bei dem Minimikro der Kamera ein sehr übles Rauschen verursacht.


Mittwoch, 3. September 2008

Dunedin

Ich bin dann doch zusammen mit Barbara (einer Studentin aus Mannheim) noch ein paar Tage aus Christchurch raus. Wir sind heute nach Dunedin gefahren. Und kurz vor der schoenen Bergstrecke hat es angefangen wie aus Eimern zu schuetten. Vielleicht wird es ja noch besser, aber der Wetterbericht laesst nicht darauf hoffen.

Weitere Infos gibts dann ab Samstag, dann bin ich wieder zurueck in Christchurch. Bis dahin wuensche ich eine schoene Woche.

Montag, 1. September 2008

Antarctic Centre and Sumner Beach

Wenn ich schon nicht weit aus der Stadt raus komme, dann kann ich wenigstens etwas Spass in der Stadt haben.

Deshalb bin ich zusammen mit Barbara am Donnerstag ins Antarctic Centre gegangen. Eine sehr gut gemachte Einrichtung. Mit Videos, Sachen zum Anfassen, Pinguinen, einem Raum in dem man einen Sturm bei -20°C erleben konnte und noch ein paar andere Sachen. War lustig und informativ. So weiß ich nun das die südamerikanischen Staaten mehr Forschungsstationen in der Antarktis haben als Amerika und Russland zusammen. Und ich fand die Größe eines "Emperor Penguin" sehr beeindruckend. (Um jetzt keinen falschen Eindruck zu hinterlassen, im Antarctic Centre gibt es nur "Little Blue Penguin", aber auch Pappfiguren aller Pinguine in Originalgröße).



Und gestern bin ich an einen anderen Strand gefahren. Nach 45 Minuten bin ich dort angekommen um dann etwas in den vulkanischen Hügeln rumzulaufen, in der Sonne zu sitzen und zu lesen. War auch sehr nett.



Fotos von den blauen Pinguinen und dem schönen Aussicht vom Strand gibt es hier.

Meine Pläne in diesen Ferien noch die Stadt zu verlassen sind noch nicht komplett aufgegeben. Aber für den Fall das ich doch die nächsten sechs Tage in der Stadt verbringe habe ich mir schon viele Dinge gesucht die ich machen kann. Zwei nette Ziele für Tagesausflüge und einige Gedanken was ich schonmal im Voraus lernen kann.